USA Silberdollars - Der Morgan Dollar 1878-1921

USA Morgan Silber Dollar 1883USA Silberdollars - Der Morgan Dollar
Morgan Dollar von 1883 - Gewicht: 26.730, Durchmesser 38,1 mm, Dicke 2,4 mm, Silber 900/1000

In den 1870er Jahren gab es in den USA eine Silberschwemme. Die Minen produzierten deutlich mehr Silber als das Finanzministerium für die Ausprägung neuer Münzen benötigte. Zur Finanzierung des Bürgerkriegs hatte man 1861/62 die ersten Dollar-Banknoten aus Papier gedruckt, die noch zahlreich im Umlauf waren, so dass es eigentlich keinen Bedarf an weiteren Dollarmünzen gab. Zudem waren die im Volksmund als Wagenräder bezeichneten Dollarmünzen nicht so praktisch für den täglichen Gebrauch wie die Scheine. Aus Angst vor Inflation wurden die verfügbaren Silberdollar als Bullionmünze mit Edelmetallwert gehortet. Erst durch massive Lobbyarbeit im Kongress unter der Führung des Abgeordneten Richard Bland aus Missouri gelang es daher, einen neuen Silberdollar auf den Weg zu bringen. Mit dem Bland-Allison Act vom 28. Februar 1878 wurde beschlossen monatlich 4,5 Millionen Unzen Silber zu Marktpreisen für die Münzprägung neuer Dollarmünzen anzukaufen, was einer Subventionierung der Silberminen gleichkam.
Die Vorderseite des Morgan-Dollars steht ganz in der Tradition der amerikanischen Dollars mit dem klassische Liberty-Motiv, das von 1794 bis 1804 erstmals bei amerikanischen Silberdollars verwendet wurde. Der Liberty Head ersetzte das seit langem bestehende Design der Seated Liberty. Für die nach links blickende Liberty mit phrygischer Mütze soll die Lehrerin Anna Willess Williams aus Philadelphia Modell gestanden haben. Das Haupt umringt ein Band mit der Aufschrift LIBERTY. Eine Krone aus Baumwolle und Weizen zieren den Bereich über dem Band. Der Adler auf der Rückseite hält in seinen Klauen einen Olivenzweig und 3 Pfeile, die Frieden und Kriegsbereitschaft symbolisieren. Der Entwurf stammt vom jungen Medailleur der United-States-Mint George T. Morgan, dessen Initialen, ein einzelnes M finden sich am Halsansatz der Liberty und auf der Rückseite auf dem Band, das den Lorbeerkranz bindet. Der etwas schlank geratene Adler auf der Rückseite brachte der Münze den Spitznamen "Busshard-Dollar" (Buzzard-Dollar) ein.
Insgesamt wurden von 1878-1921 rund 650 Millionen Morgan-Dollar in 96 unterschiedlichen Kombinationen von Jahreszahl und Prägestätte produziert. O, S, D und CC stehen für New Orleans, San Francisco, Denver und Carson City. Die Hauptmünzstätte war in Philadelphia. Aufgrund des Überangebots gab es umfangreiche Lagerbestände in den Tresoren des Finanzministeriums, was auch erklärt, dass nach über hundert Jahren große Mengen tadellos erhaltener Morgan-Dollars vorhanden sind, da diese nie im Umlauf waren. Zuletzt in den 1960er Jahren: Die US-Mint hatte die Produktion von Münzen in 900/1000 Feinsilber eingestellt, Papiergeld wurde nicht mehr in Silberdollars gewechselt, als bei einer Inventur im Hauptgebäudes der Schatzkammer in Washington ein großer Posten prägefrischer Carson City Morgan Silberdollar entdeckt wurde. Auch diese Münzen wurden nicht eingeschmolzen, sondern in den Sammlermarkt gegeben.
Nachfolger des Morgan-Dollars ist der Peace-Dollar.

Wenn Sie sich für die Münzgeschichte der USA interessieren, empfehlen wir folgende weiterführende Literatur:

- Walter Breen: Complete Encyclopedia of U.S. and Colonial Coins, F.C.I. Press/Doubleday, New York, 1988.
- David Bowers: Silver Dollars & Trade Dollars of the United States, A Complete Encyclopedia, Bowers and Merena, NH, 1993.
- Michael S. Fey/Jeff Oxman: The Top 100 Morgan Dollar Varieties: The VAM Keys, RCIPublishing, 1996.
- R.S. Yeoman: Handbook of United States Coins 2015. The Official Blue Book. Whitman Publishing. 72nd edition 2014
- W. Swoger: National Commemorative Medals of the United States of America since 1873. Lake Odessa 2008.
- Kenneth Bressett: Official ANA Grading Standards for United States Coins (Official American Numismatic Association Grading Standards for United States Coins) 2013
- Don Taxay: The U.S. Mint and Coinage, Arco Publishing Co., New York, 1966.
- Bill Fivaz/J.T. Stanton: Cherrypickers' Guide to Rare die Varieties of United States Coins, 2011
- John M. Willem: The United States Trade Dollar, Whitman Publishing Co., Racine, WI, 1965.

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