Münzfund in Herford/Hiddenhausen

Münzfund von Herford Münzfund von Herford Konstantin

Goldmünze aus Herford/Hiddenhausen: Constantius II

Foto: © Mathias Polster
Wiedergabe mit frdl. Genehmigung des Fotografen


Eigentlich wollte der Geophysiker Heribert Genreith in Hiddenhausen (Kreis Herford) ein Varuslager finden. Zwar ist der Rheinländer weiterhin von der Richtigkeit seiner Annahme überzeugt, doch sorgte er für Schlagzeilen mit einer anderen Entdeckung. Im Jahr 2009 stieß der Hobby-Archäologe mit Hilfe seines Metalldetektors auf zwei römische Goldmünzen. Mit Genehmigung des Landschaftsverbandes hatte Genreith die landwirtschaftlich genutzten Flächen untersucht. Nachdem der Varus-Sucher auf Gold gestoßen war, wurden Mitarbeiter des Landschaftsverbandes ihrerseits tätig und entdeckten sieben weitere römische Goldmünzen.
Ein spektakulärer Fund, der Genreith allerdings nicht nur glücklich machte, denn: Die Münzen stammen nicht – wie erhofft - aus der Varus-Zeit, sondern aus der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts. Laut Auskunft des Landschaftsverbandes ist es ein weltweit einmaliger Fund. Nimmt man die römische Währung, den Solidus, als Maßstab, so handelt es sich um Münzen mit einem „krummen Wert“. Die in Hiddenhausen gefundenen Goldstücke haben ein Gewicht von 1,7 Gramm und einen Durchmesser von 14,5 Millimeter. Sie haben so den Wert von ungefähr drei Achteln der üblichen römischen Goldmünze.
Einmalig ist der Fund, weil solche Münzen bisher nur aus Sammlungen bekannt waren. In Hiddenhausen lässt sich erstmals ein Fundzusammenhang herstellen. Eine der Thesen über die Münzen, die nicht ins römische Währungssystem zu passen scheinen: Die Münzen sind vermutlich Sonderprägungen für fränkische/alemannische Händler. Material- und Nominalwert passen nicht zusammen. Möglicherweise wollte man die Franken/Alemannen bei der Bezahlung von Waren aufs Kreuz legen, da sie das korrekte Münzgewicht nicht kannten. Die Schlußmünze ist ein Constantius II., 317- 361 n. Chr., der früheste Niederlegungstermin 333 n.Chr. Alle Münzen sind prägefrisch und waren nie im Umlauf. Mittlerweile hat Genreith in dem Bereich, in dem der Landschaftsverband Jahrzehnte zuvor Reste einer germanischen Siedlung freigelegt hatte, auch drei Silbermünzen entdeckt: Die Denare: Trajan (98-117), Hadrian (117-138), Antonius Pius (138-161).

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